1. Wormser Schwimmclub Poseidon e. V.
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Der Traum von Hawaii

Wie sich eine „verrückte Idee“ bei Poseidon etablierte

Es waren – für zumindest nicht wenige Interessierte vor den Fernsehern – sehr merkwürdige Bilder, die da Anfang der Achtziger immer mal wieder über den großen Teich flimmerten. Es waren Bilder von der eigentlich als Traumziel geltenden Inselgruppe Hawaii. Es waren indes aber keine Bilder von nach Erholung sinnenden Urlaubern. Es waren Bilder von Sportlern, die vor der Küste stolze 3,8 Kilometer durch die Wellen des Pazifik peitschten. Gleich im Anschluss ging’s mit dem Rennrad auf eine 180 Kilometer lange „Ausfahrt“ durch die Lavafelder von Big Island. Und einen Marathon rund um Kona gab’s schließlich noch obendrauf.

Auf dem zu den Vereinigten Staaten zählenden Insel-Archipel wurde damals geboren, was schnell Ausdauersportler in der ganzen Welt in seinen Bann zog. So auch in Worms. Auch beim SC Poseidon. Und hier war es eine Gruppe um Dieter Holz, der als erster Abteilungsleiter fungierte, sowie Wilfried Liehr und Hans-Michael Gemünd, die den Triathlon bei Poseidon installierten. Ihre Geburtsstunde hatte die jüngste Poseidon-Abteilung im Jahr 1987. Zwei Jahre zuvor hatte sich am 23. Februar 1985 schon die Deutsche Triathlon-Union (DTU) gegründet – in Worms. Es war die Zeit, in der der aus Hawaii bekannte Ironman im mittelfränkischen Roth bereits Triathleten und Zuschauer weit im fünfstelligen Bereich in seinen Bann zog. Im europäischen Mekka der damaligen Triathlon-Szene erreichte der Wettkampf ein Ausmaß, das wenige Jahre zuvor noch undenkbar schien. In Worms hatte auch die LLG Wonnegau einen Triathlon zwischen Silbersee und Heinrich-Völker-Bad initiiert – wenngleich noch in „falscher“ Reihenfolge: An zwei Kilometer Schwimmen hatte sich damals zunächst ein 20-Kilometer-Lauf angeschlossen und erst danach die Radstrecke. Und einen ersten Schüler-Triathlon startete schließlich die Poseidon-Abteilung vier Jahre nach ihrer Gründung. Schon bei der dritten Auflage im Jahr 1993 erreichte der Wettkampf mehr als hundert Starter.

Eine Rekordmarke und Olympia als Ansporn Auf zunehmend fixierten Distanzen machten sich die Poseidon-Sportler derweil im Triathlon und dem ebenso geborenen Duathlon als Kombination aus Laufen, Radfahren und wieder Laufen auf eine erfolgreiche Jagd nach Titeln auf nationaler Ebene. Hinzu kamen nicht zuletzt auch beachtliche internationale Platzierungen – selbst bei Welt- und Europameisterschaften. Und den Traum vom Start beim längst legendären Ironman Hawaii erfüllten sich Dieter Holz, Hans-Ludwig Sattler und Günter Spiegel. Waren es am Anfang nur eine Handvoll „verrückter Sportler“, wuchs die Zahl der Triathlon- Begeisterten bei Poseidon zwischenzeitlich auf etwa 40 Mitglieder. Herausragend war in dieser Phase der Poseidon-Historie der Weltmeistertitel unseres Aktiven Hans-Ludwig Sattler. Für Ansporn sorgte nicht zuletzt der Flörsheim-Dalsheimer Lothar Leder, der in Roth als erster Triathlet der Welt die Acht-Stunden-Marke unterbot. Für Olympia 2000 „geboren“ wurde die olympische Distanz über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen. Und bei Poseidon tat sich mit Carina Brechters ein Ausdauertalent hervor, das sich sogar in der Profiszene behauptete. Nicht zuletzt, weil die professionellen Veranstalter aber zunehmend einen Start ohne Vereinsbindung möglich machten, flaute die Mitgliederzahl auch bei Poseidon etwas ab. Selbst die durch nationale Verbände geborene Ligastruktur vermochte an dieser Entwicklung nichts zu ändern. Hatte Poseidon in den Ligen rund um die Jahrtausendwende noch einen festen Platz, wurde es irgendwann ruhiger. Seite an Seite mit dem Nachbarn das Comeback Zuletzt aber – der Neustart: Gerade in jüngeren Jahren ist der Zulauf auch bei Poseidon wieder gewachsen, Rückkehrer und engagierte Macher organisierten den Aufschwung, der 2019 durch eine mit der LLG Wonnegau gebildete Startgemeinschaft zum Comeback im Ligabetrieb des Rheinland-Pfälzischen Triathlonverbands führte. Die Idee: Bestehende Kompetenz beider Vereine sollten gebündelt, die knappen Trainingsressourcen optimal genutzt werden. Und als klare Zielsetzung gilt: Eine stärkere Fokussierung auf die Spitze soll erreicht, auch die Breite gefördert werden. Die lange Tradition beider Clubs soll die Grundlage für zukünftige Erfolge bilden.

Gründungsmitglieder Startgemeinschaft LLG Wonnegau und Poseidon e.V. Die Zahl der Teilnehmer an Triathlon-Veranstaltungen in Deutschland war zwischenzeitlich von 90.000 im Jahr 2003 auf 270.000 bei rund 630 Wettbewerben im Jahr 2017 gestiegen. Der in Worms durch die LLG als Nibelungen-Triathlon reaktivierte Wettbewerb zählt dazu. Zu den 750 Metern Schwimmen im Wormser Floßhafen addiert sich dabei eine zwanzig Kilometer lange Radstrecke sowie ein finaler Fünf-Kilometer-Lauf. Es steht an: Die siebte Auflage. Indes: Auch die Triathleten in Worms wurden natürlich mit der Sportwelt rund um den Globus durch den Ausbruch der Corona-Pandemie ausgebremst. Nibelungen-Triathlon? Abgesagt! Der Ligabetrieb für die Startgemeinschaft von Poseidon und der LLG? Er ruht! Dabei waren schon 2019 Mannschaften bei Herren, Damen und Masters in den Ligen vertreten. Auf den Aufschwung folgt Corona Ein paar Zahlen und Ergebnisse der jüngeren Jahre machen dennoch deutlich: Der Triathlon bei Poseidon ist zurück. Aus anfänglich 16 Mitgliedern wurden bis 2019 wieder 67, wobei auch einige Läufer integriert sind. Für die durch Thomas Kraus, aktueller Abteilungsleiter der Poseidon-Triathleten, sowie Ligawart Dieter Frank organisierten Mannschaften gab’s jeweils die Plätze vier in der zweiten Landesliga sowie der Frauen-Landesliga. Die Masters belegten Rang sieben. Herausragend dabei: Der Tagessieg bei den Männern durch Jonas Wachtendorf, Gregor Schreiner, Stefan Knies und Artur Bury beim 6. Nibelungen- Triathlon als „Heimspiel“ in Worms. Die Spanne der erfolgreichen „Solo-Starter“ reicht von der Qualifikation für die Weltmeisterschaften über die Mitteldistanz für Grazyna Bury durch einen zweiten Platz beim Ironman St. Pölten bis hin zum ersten Platz für Louis Hüttel beim Jugend-Triathlon in Baumholder. Auch der Nachwuchs ist da! Das ehrgeizige Motto der Poseidon-Triathleten formuliert Thomas Kraus gleichwohl auch mit: „Die Abteilung verbindet Jung und Alt verschiedener Sparten.“ Ein Sinnbild ist die Teilnahme als stattliche Poseidon-Abordnung beim durch den Skiclub Worms-Wonnegau und der Schützengesellschaft veranstalteten 16. Sommer-Biathlon im Wormser Wäldchen. Groß auch die Gruppe, mit der es noch im März ins Trainingslager auf Mallorca ging. Die Abteilung verbindet Jung und Alt beim 16. Sommer- Biathlon im Wormser Wäldchen.

Doch dann kam Corona

Die Triathleten leben ihren Traum. Gleichwohl: Wie Sportler überall, trotzen auch die Triathleten bei Poseidon dem durch das Virus aufgezwungenen Stillstand. Durch Dominique Franck und Dieter Frank über die sozialen Medien angestoßen, startete beispielhaft zum Jahreswechsel am 31. Dezember 2020 ein virtueller Silvesterlauf gemeinsam mit Freunden um Jèrôme Houzè aus der französischen Partnerstadt Auxerre. Erlaufen wurden 735 Kilometer durch mehr als 60 Läufer aus Reihen von Poseidon, LLG und des Wormser Judo-Clubs sowie 574 Kilometer durch 55 Sportler aus Auxerre. Unterm Strich stehen 1309 Kilometer als Zeichen für eine gute Partnerschaft – und als Sinnbild für das nicht zu bändigende Stehvermögen der Triathleten bei Poseidon. Ihren Traum werden diese auch weiter ausleben.  Im Wasser, auf dem Rad und in den Laufschuhen. Die mittlerweile mehr als 35-jährige Geschichte der Poseidon-Triathleten wurde geprägt durch vielerlei Namen und Erfolge. Sie alle aufzuführen, ohne nicht doch welche zu vergessen, erscheint unmöglich. Und so stehen die Namen im Text letztlich stellvertretend für alle, die über die Jahre immer wieder ihren „inneren Schweinehund“ in gleich drei Sportarten nacheinander bewältigt haben. Eisenmänner und Eisenfrauen sind sie alle.